Stadtwerke Sommerkino: HOUSE OF GUCCI
Lady Gaga packt die Gier: House of Gucci -
Der Untertitel sagt alles: „Eine Sensationsgeschichte über Mord, Wahnsinn, Glamour und Gier.“ Sarah Gay Fenton wählte diesen Untertitel für ihren Roman HOUSE OF GUCCI. Ridley Scott folgte dieser Unterzeile. Sein Familiendrama über eine Fashion-Familie hält das Versprechen. Es hat nichts mit Spoilern zu tun, wenn man verrät, dass Firmenerbe Maurizio Gucci am 27. Mai 1995 ermordet wurde. Die Schlagzeilen konnte niemand übersehen. Dass seine Ex-Frau in diese Tat mehr als nur verwickelt war, auch das überrascht keinen mehr. Weil all das bekannt ist, kann sich der Meisterregisseur auf die weiteren Attribute konzentrieren. Lady Gaga vermag der Gier schauspielerischen Ausdruck zu verleihen.
Mit Geschick und mehr als einem Hauch Skrupellosigkeit angelt sich die aus eher einfacheren Verhältnissen stammende Patrizia den potenziellen Gucci-Erben (Adam Driver) und heiratet 1972 steil bergauf. Die Oscar-Preisträgerin Janty Yates schuf die glamourösen Kostüme, von den schicken Schauplätzen am Comer See oder in St. Moritz, Florenz und Rom gar nicht zu reden. All dies verwebt Ridley Scott zu einem Film, der weit mehr ist als die Nacherzählung eines Romans, der die Nacherzählung einer Mordtat ist. HOUSE OF GUCCI trägt grell und lustvoll dem Anspruch Rechnung, eine Sensationsgeschichte erzählen zu wollen. Ist das alles wirklich so gewesen, wie es Scott zeigt? Gegenfrage: Ist das wirklich von Bedeutung in einer Welt, deren Wesenszug der Schein ist?
Präsentiert von Geldermann
Eintrittspreise
12,00 Euro
Bildnachweis
Thomas Berns