Fallende Blätter

FSK 12; 82 min; Produktion: Finnland 2023, Regie: Aki Kaurismäki; Darsteller: Jussi Vatanen, Alma Pöysti, Janne Hyytiäinen U:A:

Holappa (Jussi Vatanen) haust auf Montage in einem Container und trinkt Schnaps, weil er deprimiert und Alkoholiker ist. Freitags geht er mit einem Kumpel zum Karaoke, singt aber nicht. Ansa und Holappa treffen sich, verlieren sich wieder und gehen irgendwann zusammen ins Kino. Ein Film vom Jim Jarmusch läuft. Ansa und Holappa wollen ein Paar werden. Einfach wird das nicht.

Der Finne Aki Kaurismäki hat dann doch noch mal einen Film gedreht. Seinen 20. Eigentlich wollte er damit nach DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG aufhören. Das war 2017. Nun also FALLENDE BLÄTTER, als vierter Teil seiner proletarischen Trilogie, die eigentlich bereits 1990 nach DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK abgeschlossen war. Das Liebesdrama FALLENDE BLÄTTER gewann in Cannes den Preis der Jury.

Was man wissen muss: Über die Handlung lassen sich die Filme des Finnen nicht erklären. Es ist die Atmosphäre, die sie ausmacht. Die Dialoge sind knapp und lakonisch, die Gesten sparsam, das Spiel reduziert. Gerade deshalb saugt es einen in seine Geschichten. Spröde, aber wahr. Die Bilder hat wie immer Timo Salminen verdüstert. Eine echte Zeit gibt es nicht: Ansas Radio könnte aus den Sechzigern sein. Aus dem Lautsprecher strömen Nachrichten zum Ukraine-Krieg. Die Telefone haben Kabel. Ist das heute, vor 40 Jahren oder zu keinem konkreten Moment in der Wirklichkeit? Alles sieht aus wie immer bei Aki Kaurismäki und ist doch neu und eigen. Was man sich noch fragt: Wer sind die blonden Frauen, die diesen merkwürdig eingängigen Song singen?