Parthenope

Ab 6 Jahren  |  103 Minuten | Regie: Paolo Sorrentino | Darsteller: Celeste Dalla Porta, Stefania Sandrelli, Gary Oldman u.a. | Italien/Frankreich 2024

Irgendwann wird Regisseur Paolo Sorrentino, ein Mann mit enormem Sinn fürs Schöne, zu der Schauspielerin Celeste Dalla Porta gesagt haben: Sie sei so verführerisch wie eine Sirene. Und weil sie eben diese Eigenschaft hat, besetzte Sorrentino sie mit der Titelrolle seines Dramas PARTHENOPE. Der Titel spielt auf die griechische Mythologie an und verweist auf jene Sirene, die lieber ertrank, als Odysseus zu verführen. Ihre Wiedergeburt aus den Wassern in Neapel kommt 1950 zur Welt und sieht im Jahr 1968 hinreißend aus. Die Männer verzehren sich nach ihr. Ihr Bruder Raimondo (Daniele Rienzo) ist ebenso verzaubert wie Sandrino (Dario Aita). Er ist der Sohn eines Dienstmädchens. Denn Parthenope ist nicht nur schön, sondern auch reich. Und - was keinesfalls unterschätzt werden darf - sie ist klug. Die junge Frau studiert Anthropologie. Mit ihrem Bruder und Sandrino verbringt sie Ferientage auf Capri, und es weist sich: Parthenope trägt nicht aus Zufall den Namen einer Sirene.

Sorrentinos Film leuchtet. Und das erklärt sich nicht allein mit dem Appeal der Hauptdarstellerin, die übrigens großartig spielt. Den Regisseur treibt die Freude an Schauwerten. Das Meer ist blau, die Landschaft malerisch, die Szene mitunter magisch. Was ihn aber vor allem umtreibt, ist die Hommage an seine Stadt Neapel, die er mindestens so verführerisch findet wie die Frau aus der Mythologie. Parthenope ist eben nicht nur der Name einer Sirene, sondern auch einer Stadt, die einst dort lag, wo heute Neapel aufs Mittelmeer schaut. Sein Drama spielt mit diesem Motiv der doppelten Wiedergeburt.