Zikaden

Ab 6 Jahren  |  103 Minuten | Regie: Chris Sanders| Deutschland 2025

Anja (Saskia Rosendahl) taumelt. Die alleinerziehende Mutter hat wieder einmal ihren Job verloren. Beruf und Kind - das passt schlecht. Jetzt putzt sie auf der Bowlingbahn. Isabell und Anja, zwei Frauen aus zwei Welten, begegnen sich, halten sich, weil es sich pendelnd und taumelnd nicht gut leben lässt.

Es ist in der Tat viel, das die beiden Frauen bewegt. Isabell steht vor dem Scheitern ihrer Ehe mit dem Franzosen Philippe (Vincent Macaigne). Ihr Vater war Architekt. Er hat ein wohl durchdachtes Ferienhaus auf dem Land gebaut. Eigentlich müsste man es verkaufen. Eigentlich. Anjas Chef mag seine Finger nicht bei sich behalten. Geldsorgen gehören zu ihrem Alltag ebenso wie die Notwendigkeit, ihre Tochter sich selbst überlassen zu müssen.

Regisseurin Ina Weisse beobachtet in ihrem Drama ZIKADEN das Alltägliche. Vor allem aber nimmt sie sich Zeit für die Annäherung der beiden Frauen. Sie schreibt die Handlung nicht gleich nach den ersten Szenen vor- und fort. Kamerafrau Judith Kaufmann gelingen beeindruckend fotografierte Brandenburg-Bilder. Nina Hoss und Saskia Rosendahl spielen sich gerade nicht die Seele aus dem Leib. Das macht sie so glaubwürdig. Dass es der Regisseurin um mehr ging als eine gefeierte Weltpremiere bei der Berlinale, lässt sich an der Besetzungsliste ablesen. Ihre Mutter und ihr Vater spielen Isabells Eltern. Vater Weisse ist nicht nur im Film, sondern auch im richtigen Leben Architekt.