Miroirs No.3

Ab 12 Jahren  |  87 Minuten| Regie: Christian Petzold | Darsteller: Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt u.a. |  Deutschland 2025

Sie sieht, wie Betty einen Zaun weiß streicht. Im Blick zurück liegt mehr als Neugier. Laura studiert Klavier in Berlin und macht mit ihrem Freund einen Ausflug aufs Land. Auf der Rückfahrt passiert es: Das Auto überschlägt sich. Ihr Freund ist sofort tot. Laura überlebt wie durch ein Wunder mit ein paar Kratzern. Sie findet Unterschlupf bei Betty, die den Unfall mitangesehen hat. Die Einkehr wird zu einer Art Therapie. Wie selbstverständlich stellt die Familie einen weiteren Teller zu den ihren. Betty, ihr Ehemann Richard (Matthias Brandt) und Sohn Max (Enno Trebs) werden zu einer Art Ersatzfamilie. Die junge Frau findet erst zu sich selbst, dann findet sie heraus, dass auch in ihrer neuen Familie die Welt nicht so heil ist, wie sie scheint.

Christian Petzolds Stadtflucht MIROIRS NO.3 wird mitunter als Märchen interpretiert. Wer das tut, hat im Blick, dass der Regisseur (ROTER HIMMEL) sich mehr der puren Form des Genres verpflichtet fühlt als jener, die Disney-Zucker über eine Handlung stäubt. Petzold bleibt ernsthaft, und das gelingt ihm phantastisch. Was nicht heißt, dass nicht Zeit für den einen Funken Humor bleibt. Es sind schließlich Männer im Haus. Der Titel bezieht sich auf ein Klavierstück von Maurice Ravel. Es klingt mehr als nur an.

Zum Kinostart am 18.9., 20:30 Uhr wird nach der Vorstellung das an die Berlin-Premiere anknüpfende Filmgespräch mit Christian Petzold, Paula Beer, Barbara Auer und Enno Trebs - moderiert von Knut Elstermann - übertragen.