Springsteen: Deliver Me From Nowhere

Ab 12 Jahren | 120 Minuten | Regie: Scott Cooper | Darsteller:Jeremy Allen White, Jeremy Strong, Paul Walter Hauser, Stephen Graham, Odessa Young, Gaby Hoffman u.a. | Biopic, USA 2025

Oder eben noch nicht. Der "Boss" Bruce Springsteen schrieb den Song bereits Anfang der 1980er Jahre, hielt ihn aber zurück. Der 31-Jährige hatte anderes im Sinn, als aufs Neue die Charts zu stürmen. 1982 kehrte der Star von seiner "The River"-Tour zurück. Vom Ruhm geschüttelt stürzte Springsteen in eine Depression. Sein Weg aus dem Nirgendwo war ein Album, aufgenommen in seinem Schlafzimmer mit einem Vier-Spur-Kassettenrekorder: "Nebraska". Eine Art Undercover-Platte. Springsteen war darauf nicht auf dem Cover, kein einziges Stück wurde als Single ausgekoppelt. Ein Interview, das den dunklen Tonfall der Stücke hätten erklären können, gab es nicht. Springsteens Agent und Freund Marc Landau (Jeremy Strong) hatte die schwierige Aufgabe, den Bossen im Business zu erklären, was der wahre Boss braucht.

Regisseur Sam Cooper bereichert das Genre des Music-Biopics um eine Spielart. Sein Drama SPRINGSTEEN: DELIVER ME FROM NOWHERE erzählt kein ganzes Leben nach, spart sich die triumphalen Momente des Durchbruchs und sucht Bezüge zur Kindheit (in Schwarz-Weiß gefilmt). Vor allem, um zu erklären: Woher kam dieses Nichts, von dem sich Springsteen befreien wollte? Cooper konzentriert sich in einem sehr emotionalen Film auf das "Making of …".

Der Star hatte selbst lange zu der Entstehungsgeschichte des Albums geschwiegen. Erst der Musikjournalist Warren Zanes veröffentlichte 2023 in seinem gleichnamigen Buch die Hintergründe zu "Nebraska". Das Spiel von Jeremy Allen White (The Bear) als Springsteens Alter Ego macht diese Episode aus einem Menschenleben ebenso bewegend wie mitreißend.