Freud - Jenseits des Glaubens

Ab 12 Jahren |  110 Minuten | Regie: Matt Brown | Darsteller: Sir Anthony Hopkins, Matthew Goode, Liv Lisa Fries u.a. | Großbritannien, Irland, USA 2024

An diesem Tag besucht der Wissenschaftler und Schriftsteller C.S. Lewis (Matthew Goode) in Oxford den Psychoanalytiker Sigmund Freud (Anthony Hopkins). Vor der Haustür trifft er noch Freuds Tochter Anna (Liv Lisa Fries). Die Zeit reicht für einen kurzen Plausch, eine freundliche Warnung. Trotzdem wird Lewis pünktlich sein, was Freuds Hund Jofi sehr zu schätzen weiß. Lewis, der zum Glauben gefunden hat, diskutiert mit dem Atheisten Freud über die Frage: Wie kann ein Mann von Intellekt an Gott glauben? Schnell zieht sich der Kreis weiter, auf die Verletzungen und Verwundungen, die jeder mit sich trägt. Lewis leidet an den Traumata des Ersten Weltkriegs - ein Schicksal, das er mit J.R.R. Tolkien teilt. Der Diskurs der beiden Geistesgrößen ist mehr als nur theoretisch. Sigmund Freud leidet an Krebs und will sich das Leben nehmen, bevor es die Krankheit ihm nimmt.

Ein bisschen Hintergrund zu Matt Browns biografischem Drama FREUD - JENSEITS DES GLAUBENS: Der Psychoanalytiker, dem mit seiner Tochter Anna 1938 nach der Machtübernahme der Nazis die Flucht aus Wien gelang, traf in der Tat einen Wissenschaftler in Oxford zu einem Gespräch. Wer dieser Gast war, ist jedoch nicht bekannt. Mark St. Germain nutzte diese Wissenslücke für sein Theaterstück "Freud's Last Session". Gemeinsam mit Brown schrieb er das Drehbuch für die Adaption auf der Leinwand. Was erhalten blieb: Es wird viel gesprochen. Was neu ist: Der fast 87-jährige Anthony Hopkins spielt brillant und argumentiert mit Charme, Witz und Scharfsinn. Matthew Goode vertritt mit gleicher Stringenz, wenn auch strenger im Spiel, seine Position. Der Ausbruch aus dem Kammerspiel gelingt über die Rückblenden in die Zeit des Ersten Weltkriegs. Zudem will Anna Freud den Segen ihres Vaters für ihre Liebe zu Dorothy Tiffany Burlingham (Jodi Balfour).