The Life of Chuck

Ab 12 Jahren  |  112 Minuten | Regie: Mike Flanagan | Regie: Mike Flanagan | USA 2025

Derweil versinkt Kalifornien im Meer, und irgendwo in Europa breitet sich die Beulenpest aus. Kein Grund, Trübsal zu blasen. Vielmehr gilt es, Charles "Chuck" Krantz (Tom Hiddleston) zu danken. Auf Plakaten oder per Himmelsschreiber. Überall sieht man das Bild des verschmitzt lächelnden Mannes im Anzug und mit schwarz umrandeter Brille. Nur wer war dieser Chuck, dessen Leben die Kleinstadt feiert? Niemand weiß es. Kein Wunder, Chuck war keine Berühmtheit, sondern Buchhalter. Sein Opa hatte ihm das mit den Zahlen beigebracht. Das erfährt man aber erst später. Und tanzen kann er auch - Bossa Nova und Quickstep und wenn es sein muss, auf der Straße und mit der liebeskummernden Lauren (Annalise Basso). Das erfährt man ein bisschen früher.

Warum in aller Welt ist Chucks Leben so verdreht? Der Grund dafür ist ein einfacher: Regisseur Mike Flanagan beweist Werktreue. Die Kurzgeschichte THE LIFE OF CHUCK von Stephen King, nur so knapp 50 Seiten lang, verfilmte er im Sinne des Meisters. In drei Akten und in umgekehrter Reihenfolge. Mithin, die Kindheitsgeschichte steht am Ende. Das ist nicht die einzige Überraschung: Regisseur Flanagan und Autor King verbindet man mit Horrorgeschichten. Und genau das ist Chucks Biografie so gar nicht. Vielleicht liegt es daran, dass Flanagan mit leichter Hand inszenierte und King beim Schreiben nichts Arges im Schilde führte. Außerdem: Tom Hiddlestons Lächeln wirkt ansteckend. Beim Toronto Filmfestival gewann THE LIFE OF CHUCK den Publikumspreis, die Zuschauer sagten auf diese Weise: "Danke für großartige 110 Filmminuten."