Wilma will mehr

Ab 0 Jahren |  112 Minuten | Regie: Maren-Kea Freese | Darsteller: | Deutschland 2025

Nun, zu DDR-Zeiten war sie ja auch mal Führungskraft in einem Braunkohlewerk. Das gibt's aber nicht mehr. Kurz vor dem neuen Jahrtausend hat sie in der Lausitz Arbeit in einem Baumarkt gefunden. Den gibt's bald ebenfalls nicht mehr. Ebenso wenig wie ihre Ehe. Ihr Mann kocht lieber nackt mit einer anderen. Was also tun? Ab nach Wien. Dort lebt ja bereits ihr alter Freund Martin (Stephan Grossmann). Der Kulturschock fährt Wilma in die Knie. Aber aufgeben ist nicht. Wozu hat die Mittvierzigerin so viele Talente? Auf dem Handwerkerstrich verdingt sie sich im Blaumann und wenn es sein muss, bringt sie chinesischen Touristen das Walzertanzen bei.

Regisseurin und Drehbuchautorin Maren-Kea Freese mutet ihrer Heldin einiges zu: die Lausitz, Ehebruch und einen Neuanfang in Österreich. Fritzi Haberlandt kann all das ab. Sie spielt eine Frau, die sich einfach nicht unterkriegen lässt. Die Dramödie WILMA WILL MEHR feiert die Widerstandskraft und den "Wird-schon"-Optimismus. Und das mit rauem Charme und Wiener Schmäh. Dass die Bilder von der Lausitz nicht vor Schönheit leuchten, wird man noch einsehen. Aber auch Wilmas Wien findet man so auf keiner Postkarte. Und genau das lässt diesen Aus- und Aufbruch einer vielseitigen Frau grundehrlich erscheinen. Ach ja, lächeln kann Fritzi Haberlandt auch, braucht aber eine Zeit, bis man es sieht. Dann erfreut es umso mehr.