Amrum

Ab 12 Jahren  |  93 Minuten | Regie: Fatih Akin | Darsteller: Jasper Billerbeck, Laura Tonke, Kian Köppke u.a. | Deutschland 2025

Der überzeugten Nationalsozialistin (Laura Tonke) ist ansonsten der Appetit vergangen, seit sie vom Selbstmord ihres Führers Adolf Hitler gehört hat. Auf der Nordseeinsel Amrum lebt sie zusammen mit ihren beiden Söhnen und einem gerade geborenen Baby. Ihr Mann, ein ganz hohes Tier bei den Nazis, ist nicht da. Also macht sich Nanning daran, seine Mutter aus der Depression mit Hilfe eines Honigbutterbrots zu befreien. Die Suche nach den Zutaten wird zu einer Art Schnitzeljagd quer über die Insel und durchs Wattenmeer.

Der 1939 geborene Hark Bohm hätte die Erinnerungen an seine Kindheit gern selbst verfilmt und übertrug diesen Blick zurück dann doch einem sehr guten Freund. Er bat Fatih Akin, AMRUM, "einen Hark-Bohm-Film", wie es im Vorspann heißt, zu drehen. Die Tauschgeschäfte - unter anderem mit Detlev Buck als Fischer - erlauben es, die Insel und die Menschen dort so kennenzulernen, wie sie Hark Bohm erinnert.

Plattdeutsch sprechen sie dort, und die Zugereisten wie die Familie Nanning eben anders. Diane Kruger versorgt als Kartoffelbäuerin die Menschen mit Nahrung. Matthias Schweighöfer geht als Onkel Theo nach Amerika. Und dann sind da eben auch Hark Bohms Eltern, die stramme Nationalsozialisten waren. Aber da ist auch die Liebe eines Kindes zu seiner Mutter. Akin, vielleicht nicht im Auftrag seines Mentors, aber sicher in seinem Sinne, findet ausdrucksstarke Bilder für das Inselleben eines Kindes, das viele Jahre später sein Freund wurde.