L'Étranger - Der Fremde
Albert Camus‘ Zeilen, die seinen 1942 erschienenen Roman L’ÉTRANGER – DER FREMDE eröffnen, sind Weltliteratur: „Heute ist Mutter gestorben. Vielleicht auch gestern. Ich weiß es nicht.“
FSK ? | 120 Minuten | Regie: François Ozon | Darsteller: Benjamin Voisin, Rebecca Marder, Pierre Lottin u.a.| Frankreich 2025
Damit ist der Ton gesetzt. Regisseur François Ozon muss bei seiner Adaption des existentialistischen Hauptwerks keine Worte verschwenden. Es genügt, dass die Kamera in das reglose Gesicht und in die leeren Augen von Benjamin Voisin schaut. Voisin wird ausdruckslos zum Handelsangestellten Meursault. Im Gefängnis sitzt er, nachdem er einen Mann erschossen hat. Am Strand. Scheinbar – oder anscheinend – ohne Grund. Eine Affäre hatte Meursault mit Marie (Rebecca Marder). Sie will wissen, ob er sie liebt. Eine absurde Frage. Ebenso wie die nach dem Grund für den Mord oder wann genau Mutter gestorben ist.
Ozon orientiert sich an der Vorlage, beginnt jedoch im Gefängnis und blickt dann zurück. In beinahe nostalgischem Schwarz-Weiß filmt er die Ereignisse, die sich eben einfach nur ereignen und sich jeder Sinnfrage entziehen. Dabei erlaubt sich der Kinokönner dann doch eine Aktualisierung. Die erste Neuverfilmung nach Viscontis Adaption von 1967 reflektiert ebenfalls die Kolonialgeschichte des Landes.
Preview im Rahmen der Französischen Filmwoche. Wir zeigen die französische Originalversion mit deutschen Untertiteln (OmU).
Eintrittspreise
Dienstag bis Donnerstag: 8,90 € (7,50 € ermäßigt*)
Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertage: 9,90 € (8,50 € ermäßigt*)
Montag Kinotag: 7 €
Abenteuer Kinderkino am Sonntag: 5,50 €
Dienstag- und Mittwochnachmittag: 15:30 + 16 Uhr-Vorstellungen: 7 €
Bildnachweis
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