Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
15.12.2025
18:00 - 20:00 Uhr

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße

Es war Nacht, und es war dunkel, und Michael Hartung (Charly Hübner) hatte am 22. Juni 1984 einen Vorschlaghammer in der Hand.

Ab 6 Jahren | 114 Minuten | Regie: Wolfgang Becker | Darsteller:Charly Hübner, Christiane Paul, Leon Ullrich u.a. | Deutschland 2025

Aus gutem Grund. An einem Bahngleis in der damaligen DDR hatte sich was verklemmt. Hartung, kein Mann für Feinmotorik, schlug zu. Mit enormem Erfolg: 127 DDR-Bürgern gelang per S-Bahn die Flucht. Der Zug fuhr dank brachialer Richtungsänderung von Ost- nach West-Berlin. 30 Jahre nach dem Mauerfall entdeckt der Sensationsjournalist Alexander Landmann (Leon Ullrich) die Geschichte. Und verdreht sie fachkundig! Hartung, inzwischen verschuldeter Besitzer der Videothek Last Tycoon, weiß gar nicht, wie ihm geschieht, als ihn das Magazin Fakt zum "Helden vom Bahnhof Friedrichstraße" feiert. Nicht mal richtig im Knast gesessen hatte er. Es kommt noch schöner: Seine Tochter ist stolz auf ihn, in Talkshows wird er eingeladen. Der Bundespräsident will ihn sprechen. Dabei ist das alles gar nicht richtig wahr. Was nun relativ wäre, denn Hartung spielt seine Rolle gut. Bis er sich in Paula (Christiane Paul) verliebt. Sie gehörte damals zu den "Geflüchteten". Und eine Lüge schiebt eine Liebe mit Sicherheit aufs Abstellgleis.

Gut 20 Jahre nach GOOD BYE, LENIN! hat Wolfgang Becker erneut eine tragikomische Ost-West-Geschichte verfilmt. DER HELD VOM BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE basiert auf dem Roman von Maxim Leo und eben nicht auf einer wahren Geschichte. Das schenkt Freiheiten, zum Beispiel im Umgang mit dem Medienrummel, den die vermeintliche Heldentat mit dem Hammer entfacht. Becker lotet zugleich den Umgang mit der Wahrheit wie die Lust am Heldentum aus. Das gelingt leichtgängig, weil Charly Hübner (im Bademantel oder im Anzug) ein ganz wunderbarer Antiheld ist. Daniel Brühl spielt - als Verbeugung vor GOOD BYE, LENIN! - eine Nebenrolle.

Nachtrag: Regisseur Wolfgang Becker starb am 12. Dezember 2024 im Alter von 70 Jahren. Diese Köpenickiade war sein letzter Film.

Eintrittspreise


Dienstag bis Donnerstag: 8,90 € (7,50 € ermäßigt*)
Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertage: 9,90 € (8,50 € ermäßigt*)
Montag Kinotag: 7 €
Abenteuer Kinderkino am Sonntag: 5,50 €
Dienstag- und Mittwochnachmittag: 15:30 + 16 Uhr-Vorstellungen: 7 €

Bildnachweis

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