Therapie für Wikinger

Ab 16 Jahren | 117 Minuten | Regie: Anders Thomas Jensen | Darsteller:Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas, Sofie Gråbøl u.a. | Dänemark 2025

Nach einem Raubüberfall hatte ihn die Polizei ziemlich rasch gefasst - aber nicht rasch genug, um seine Hälfte des Geldes in ein Schließfach zu bringen und seinem Bruder Manfred (Mads Mikkelsen) den Schlüssel anzuvertrauen. Der schluckt ihn gleich runter. Sicher ist sicher. Kaum aus dem Gefängnis raus, will Anker von seinem Bruder wissen, wo er das Geld vergraben hat. Wieder ist Eile geboten. Denn sein ehemaliger Komplize macht sehr handgreiflich deutlich, dass er einen Nachschlag von der Beute verlangt. Das Problem: Manfred hält sich inzwischen für John Lennon. Der Seelenkundler Lothar (Lars Brygmann) findet heraus, dass Manfred nicht allein mit dieser Persönlichkeitsstörung ist. Da ist auch noch ein Ringo Starr in einer Klinik und in Schweden ein George Harrison. Der sich manchmal ebenfalls für Paul McCartney hält. Warum also nicht eine Therapie mit Hilfe eines Beatles-Revivals versuchen?

Ja, der Däne Anders Thomas Jensen (HELDEN DER WAHRSCHEINLICHKEIT) hat einen witzigen Plot für seine tiefschwarze Komödie THERAPIE FÜR WIKINGER an den Start gebracht. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass die Suche nach dem Geld durchweg irrwitzig ist. Denn es gilt nicht allein, eine Tasche mit Geld auszugraben, sondern auch die Traumata einer bösen Kindheit. Der Blick zurück ist weichgezeichnet, was die Härten kaum verschleiert. Roh und unbehauen kommt diese Therapie daher. Äxte sind ein zentrales Motiv – ist eben eine Behandlung für Wikinger. Und zudem weiß Jensen zu überraschen: Wer hätte gedacht, dass die Beatles sehr gut ABBA-Songs covern können?