Zweigstelle

Ab 6 Jahren  |  99 Minuten | Regie: Julius Grimm | Darsteller: Sarah Mahita, David Ali Rashed, Nhung Hong u.a.| Deutschland 2025

Jedenfalls die meisten von ihnen. In einem Fall gibt es eine gewisse Restunsicherheit. Ein Autounfall hat sie dahingerafft. Im weißen Unterhemd und in gleichfarbigen Boxershorts stehen sie da in einer Amtsstube, die schon vor 50 Jahren altmodisch gewesen wäre. Aber was zählen hier die Jahre? Das Jenseits ist ja für immer - und die Frau am Empfang hat gerade Mittagspause. Endlich tut sich was. Zwei Damen der bayerischen Zweigstelle fürs Leben nach dem Tod nehmen sich der Neuankömmlinge an. Für jede Glaubensrichtung gibt’s das passende Paradies oder eben die Hölle oder die Wiedergeburt. Was aber, wenn da kein Glaube ist? Dann bleibt nur das Nichts. Das ist sehr schwarz.

Regisseur Julius Grimm und sein Mitautor Fabian Krebs phantasieren das Danach als einen bürokratischen Verwaltungsakt, abgemildert durch Herzlichkeit. Ihre morbide Komödie ZWEIGSTELLE gewährt acht Minuten pro Vorgang. Dafür sind die beiden Frauen für die Erstversorgung wenigstens ziemlich gut gelaunt. Also nicht nur Kafka, auch ein Karl Valentin - auf jeden Fall absurd, wenngleich nicht ohne Ernsthaftigkeit. Die himmlischen Farben sind gelb und braun, Büroästhetik eben. Der Humor ist vorwiegend trocken. Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys spielen dazu auf. Das hebt die Stimmung, auch wenn Resi mit Hilfe des Hausmeisters (Rainer Bock) doch lieber zurück ins Leben will.