Echos aus Benin
27.07.2025
15:00 - 16:00 Uhr

Echos aus Benin

Die Produktion von Sklavengeld am Niederrhein

Am Sonntag, den 27. Juli, lädt das Kultur- und Stadthistorische Museum um 15 Uhr zu einem spannenden Vortrag von Dr. Tobias Skowronek (Technische Hochschule Georg Agricola) ein. Im Mittelpunkt steht eine spezielle Währung: sogenannte Manillen – metallene Armreifen, die europäische Kaufleute ab dem 16. Jahrhundert als Zahlungsmittel in Westafrika einsetzten.

Mit Manillen erwarben sie vor allem Menschen, die sie als Sklaven über den Atlantik nach Südamerika verschleppten. Vor allem die Elite des Königreichs Benin profitierte von diesem Handel: Die Manillen wurden eingeschmolzen und zu Schmuck- und Repräsentationsobjekten verarbeitet – unter anderem zu den heute weltweit bekannten „Benin-Bronzen“, figurenreichen Metallplatten, die ab dem 16. Jahrhundert von Beniner Künstlern gefertigt wurden. Diese Bronzen stehen heute im Zentrum einer vielschichtigen Restitutionsdebatte.

Dr. Skowronek konnte durch metallurgische Analysen nachweisen, dass ein erheblicher Teil der Manillen aus dem Rheinland stammt. Sein Vortrag verbindet Handelsgeschichte, Kolonialismus, Kunst und aktuelle Provenienzforschung – und eröffnet neue Perspektiven auf ein dunkles Kapitel der europäischen Wirtschafts- und Kolonialgeschichte. Er verbindet Themen der beiden aktuellen Ausstellungen „Cash! Eine Geschichte des Geldes“ und „ÜBERSEeHEN – Auf (post)kolonialer Spurensuche in Duisburg“.

Das gesamte Programm ist unter www.stadtmuseum-duisburg.de abrufbar

Eintrittspreise


Der Vortrag ist im Eintritt enthalten und kostet regulär 4,50 €, ermäßigt 2 €.

Bildnachweis

KSM Duisburg

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