Herumtreiber, Heimatlose, Exmittierte - Städtische Obdachlosigkeit in Duisburg im frühen 20. Jhd.
Vortrag von Hanna Runden M.A. | Stadtgeschichte donnerstags
Am 11.12.2025 referiert die Historikerin Hannah Runden, Mitarbeiterin der Historischen Kommission der Bayrischen Akademie der Wissenschaft, um 18.15 Uhr im Stadtarchiv Duisburg über den öffentlichen Diskurs zur Obdachlosigkeit im Duisburg der 1920er Jahre.
Neben älteren Formen von Wohnungslosigkeit – etwa die „Wanderer“ auf Arbeitssuche – bildeten sich mit der fortschreitenden Urbanisierung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert das Phänomen der städtischen Obdachlosigkeit heraus. Durch Wohnungsnot und wirtschaftliche Krisen drängten sich die Fragen zur Unterbringung und Unterstützung von obdachlosen Menschen auf, deren Lösung nicht frei von gesellschaftlichen Konflikten verlief.
Die historischen Deutungsmuster von Armut, Arbeit, Hygiene und Delinquenz sowie die Verknüpfung von Obdachlosigkeit mit Kriminalisierung und sozialer Abweichung spiegeln sich in der Fürsorgepraxis der damaligen Zeit wider. Neben kirchlich-konfessionellen Einrichtungen waren die Obdachlosenpolizei sowie kommunale Sozialämter als Akteure beteiligt. Gleichzeitig entwickelten obdachlose Menschen eigene Strategien, um sich in der Stadt zu behaupten, Unterstützung zu finden oder der Kontrolle zu entziehen.
Am Vortragsabend erfolgt ein Spendenaufruf, um die sozial Schwächsten unserer Stadt über den Verein „Gemeinsam gegen Kälte“ zu unterstützen.
Der Vortrag findet in der DenkStätte im Gebäude des Stadtarchivs, Karmelplatz 5, 47051 Duisburg, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 60 Personen beschränkt.
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Stadtarchiv Duisburg