Kunst im Museum? Zur kunsthistorischen Sammlungsgeschichte des Kultur- und Stadthistorischen Museums
Das Kultur- und Stadthistorische Museum lädt zu einem Vortrag zur aktuellen Ausstellung „STOLZ UND VORTEIL – Duisburger Familien zwischen 1870 und 1930“ein.
Kai Ricarda Reinhoff, Kuratorin der Ausstellung, beleuchtet in ihrem Vortrag die wechselvolle Geschichte der Sammlung und fragt provokant: Gibt es im Stadtmuseum überhaupt eine „kunsthistorische“ Sammlung?
Dabei geht sie der historischen Entwicklung des Museums auf den Grund und erläutert, warum die Frage nach dem Sammlungscharakter des Hauses schon zur Gründung kontrovers diskutiert wurde – mit Folgen bis heute.
Im Fokus stehen dabei nicht nur kuratorische Entscheidungen, sondern auch die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen gesammelt wurde. Exemplarisch dafür steht Wilhelm Lehmbrucks Skulptur „Stehende“, die 1912 ins Museum kam, sowie das Wirken bürgerlicher Persönlichkeiten wie Adeline Böninger, Heinrich Averdunk und dem Ehepaar Cohnen.
Der Vortrag zeigt auf, wie sehr die Sammlungsentscheidungen von sozialen und kulturellen Privilegien geprägt waren: Gesammelt wurde, was dem gutbürgerlichen Geschmack und den damaligen Werten entsprach – was nicht in dieses Weltbild passte, blieb außen vor und verschwand vielfach aus dem historischen Gedächtnis.
Eintrittspreise
Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten und kostet für Erwachsene
4,50 Euro, für Kinder und ermäßigt zwei Euro.
Bildnachweis
Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg