Rudi Hurzlmeier | Wilde & verbotene Bilder
21.04.2027
14:00 - 18:00 Uhr

Rudi Hurzlmeier | Wilde & verbotene Bilder

Ausstellung

Die Welt ist ein merkwürdiger Ort. Und niemand weiß das besser als Rudi Hurzlmeier. Während andere sich mühsam durch die Absurditäten des Alltags arbeiten, nimmt er sie augenzwinkernd auseinander. In der Ausstellung „Wilde & verbotene Bilder“ in der cubus kunsthalle, duisburg wird dieser einzigartige Blick auf die Welt nun eindrucksvoll sichtbar – zwischen subversivem Witz, surrealer Melancholie und künstlerischer Virtuosität.
Hurzlmeier feiert die Unvernunft – und das mit beachtlichem Ernst. Seine Gemälde sind gleichermaßen Persiflage wie Poesie. Die Realität wird sanft, aber bestimmt in Richtung Absurdität gebogen, und trotzdem hat man stets das Gefühl: Hier steckt eine tiefere Wahrheit drin – irgendwo zwischen Dada, Daumenschraube und Denkpause.

Ein besonderer Fokus liegt in dieser Ausstellung auf Hurzlmeiers viel beachteter „Europa“-Serie, die im Frühjahr 2025 im Caricatura Museum Frankfurt zu sehen war. Ursprünglich für das EU-Parlament in Straßburg konzipiert, wurde die Schau dort kurz vor Eröffnung untersagt – die Verwaltung empfand die Werke als „anstößig“ und „nicht mit europäischen Werten vereinbar“.
Wer jetzt schmunzelt, hat Hurzlmeier bereits verstanden: Seine Satire trifft nicht unter die Gürtellinie, sondern genau ins Herz. Mit liebevoll-bizarrem Blick widmet er sich in diesen Bildern dem Zustand der Europäischen Union – kritisch, klug und urkomisch.

Neben dieser „verbotenen“ Serie zeigt die cubus kunsthalle auch neue Arbeiten und ausgewählte Klassiker aus dem Werk des Künstlers, in denen sich das Wunderbare und das Wahnsinnige des Alltags spiegeln. Es sind fein komponierte Bildräume, in denen der Betrachter zum Mitspieler eines absurden Theaterstücks wird. Man lacht – und denkt. Oder man denkt – und lacht. So oder so: Es wirkt.

Rudi Hurzlmeier, 1952 in Niederbayern geboren, ist ein Meister der Komischen Kunst, tiefgründig, skurril und stilistisch virtuos. Er malt, zeichnet, schreibt und publiziert regelmäßig im Titanic-Magazin und vielen anderen Medien. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Silber (2004) und Gold (2010 und 2014) sowie dem Sondermann-Preis für Komische Kunst (2005) und dem Göttinger Elch (2015).Seine Ausstellung in Duisburg, realisiert in Kooperation mit dem Essener Galeristen Klaus Kiefer, lädt dazu ein, das „weite Feld der Unvernunft“ nicht als Irrweg, sondern als kreative Spielwiese zu betreten. Denn dort, wo der Ernst des Lebens sich auflöst, beginnt die Freiheit der Fantasie. Und wer lacht, hat vielleicht nicht alles verstanden – aber womöglich das Wichtigste: dass es manchmal keine vernünftige Antwort gibt. Und dass das völlig in Ordnung ist.

Bildnachweis

Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in der cubus kunsthalle e.V.

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